Kinder
Kinder liegen mir besonders am Herzen. Seit Jahren arbeite ich mit und für sie. Sie haben die Zukunft noch vor sich und gleichzeitig werden sie sehr früh mit Schicksalsschlägen konfrontiert.
Neurofeedback gibt den kleinen Gehirnen die Chance eigenständig auf sich einzuwirken und sich zu stabilisieren. Ohne zusätzliche Chemie und Medikamente. Egal ob es um Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten Entwicklungsverzögerungen, Autismus, neurologische Erkrankungen, Kopfschmerzen, etc. geht. Als eigenständige Therapie oder Begleitung einer anstehenden Behandlung: Neurofeedback kann bereits in jungen Jahren eingesetzt werden. Es ist völlig schmerzfrei und durch motivierende, kindgerechte Feedbacks eröffnet es neue Wege für kleine Klienten.
Ein ausgeglichenes Gehirn stellt die Basis für das weitere Leben dar.
Epilepsie
Im Kindes- und Jugendalter liegt die Rate von Neuerkrankungen pro Jahr bei 90/100.000 (2). Seit 1960 gibt es Nachweise über die Wirksamkeit von Neurofeedback bei Epilepsie (4). Mit der Zeit haben sich verschiedene Vorgehensweisen in der Behandlung von Epilepsie mit entwickelt. Die von mir genutzte Methode nennt sich ILF (infra low frequency) Neurofeedback oder Othmer-Methode.
Neurofeedback kann bei Epilepsie ein wirkungsvoller Therapiebaustein sein. Da mit Hilfe des Neurofeedbacks körperliche Prozesse gefördert und stabilisiert werden, die sich positiv auf die Diagnose auswirken. Beispielsweise kann die Schlafqualität deutlich erhöht werden. Stresssymptome, innere Unruhe, Kopfschmerzen und Ängste können abnehmen. Aber auch notwendige Diäten können sinnvoll unterstützt werden. Im besten Fall lassen die Anfälle nach oder hören ganz auf. Dies kann aber leider nicht von vornherein garantiert werden. Die Neurofeedback-Therapie konzentriert sich zunächst darauf die Stabilität beider Gehirnhälften wiederherzustellen. Je nach Art und Lokalisation der Krampfanfälle können im Anschluss weitere Elektrodenpositionierungen am Kopf gewählt werden. Da Neurofeedback direkt auf die Kommunikation von Nerven im Kopf wirkt, ist bei Epileptiker ein besonders behutsames und austariertes Vorgehen essentiell. Wenn Sie sich für Neurofeedback interessieren ist mir eine klare Absprache mit Ihnen und dem behandeln Arzt oder Ärztin besonders wichtig. In Anbetracht, dass nur 30% aller Epileptiker durch Medikamente anfallsfrei bleiben, steht Neurofeedback als sinnvolle Alternative zur Verfügung.
Fallbeispiel Epilepsie Annabell
Eine Mutter stellt ihre 3½-jährige Tochter Annabell, bei der Epilepsie diagnostiziert wurde, vor. Sie hat durch verschiedene Medikamente (Lamotrigin, Levetiracetam, Oxcarbazepin und Topiramat) mit Nebenwirkungen zu kämpfen und hat weiterhin häufig Anfälle. Ihr Verhalten hat sich im Laufe der Zeit verschlechtert und auch mit Gleichaltrigen sowie in der Kindereinrichtung läuft es nicht gut. Durch das Neurofeedback Training geht es ihr besser, ihre Entwicklung ist altersgemäß und die Anfälle gehen zurück. Sie absolvieret 17 vollständige Neurofeedback-Sitzungen, bevor sie mit ihrer Familie in eine fremde Stadt zog. Nach 1 Jahr ist Annabell weiterhin stabil und sie blieb anfallsfrei.
Quelle: Aus (4) gekürzt und übersetzt von Luisa Baasch
Fallbeispiel Epilepsie Isaac
Isaac ist 9 Jahre und leidet unter Epilepsie. Er ist mit dem Medikament Lamotrigin jedoch anfallsfrei. Dennoch ist er in der Schule nicht in der Lage Neues zu lernen, seine sprachliche Artikulation ist schlecht und er beginnt sich zu Isolieren. Er wirkt gereizt und wird zunehmend oppositionell. Eine weitere pharmakologische Option gibt es nicht.
Er nimmt an der Neurofeedback Therapie teil. Positive Ergebnisse zeigen sich zu Hause, wo er zwar hartnäckig bleibt aber leichter zu handeln ist. Auch in der Schule zeigt das Kind wachsendes Selbstwertgefühl, eine positive Einstellung und normale soziale Interaktionen.
Quelle: Aus (4) gekürzt und übersetzt von Luisa Baasch
AD(H)S
Die Behandlung von AD(H)S bei Kindern mit Hilfe von Neurofeedback ist schon seit Jahren bekannt, etabliert und baut sich immer weiter aus. Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch ein Neurofeedbacktraining verbessern sich die Aufmerksamkeit, Impulskontrolle sowie die subjektiv empfundenen Symptome signifikant (6). Kindern kann damit eine sehr gute Alternative zu Medikamenten angeboten werden. Die jungen Klienten erleben sich nicht als kranke Personen, die nur durch die Einnahmen von Tabletten durch den Tag kommen. Das steigert ihr Selbstwertgefühl und stabilisiert sie für die Zukunft. Familien mit AD(H)S-Kindern leiden zudem an zusätzlichen Belastungen, die durch die Diagnose entstehen: starre und konsequente Strukturen, feste Regeln, viel Frust und Streit, etc. Das erkrankte Kind erhält zudem oft mehr Aufmerksamkeit von den Eltern als Geschwisterkinder, die wiederum unter der Situation leiden.
Als Ergotherapeutin habe viele Jahre mit Kindern mit AD(H)S Problemen gearbeitet. Durch die Neurofeedback-Methode habe ich einen völlig neuen Zugang zu betroffenen Kindern und Familien erhalten und sehr gute Erfahrungen gemacht.
Chronische Erkrankungen
Langanhaltende Erkrankungen stellen sowohl Betroffenen als auch dessen Angehörige vor immensen Herausforderungen. In vielen Fällen ist nach Krankenhausaufenthalten, regelmäßigen medizinischen Kontrollen, Rehabilitationen, ambulanten Therapien, etc. die zugrunde liegende Erkrankung "im Griff". Eine dauerhafte Medikamenteneinnahme ist dabei oftmals die Regel. Begleiterscheinungen, Folgeschäden oder Nebenwirkungen können dabei so in den Vordergrund geraten, dass der weitere Lebensweg maßgeblich beeinflusst wird. Bei einer Reihe von Beschwerden, die aufgrund einer chronischen Erkrankung und/oder medikamentösen Nebenwirkungen entstehen, kann Neurofeedback eine positive Behandlungsalternative sein wie bspw. bei: Schlafproblemen, Unruhe, Angst, Panikattacken, (Kopf)schmerzen, Konzentrationsmangel, Verhaltensauffälligkeiten, mangelnde Frusttrationstoleranz, Muskelstarre, Krämpfe, Magenbeschwerden, Wut, Aggressionen, etc.
Säuglinge
Manchen kleinen Menschen wird der Start ins Leben nicht einfach gemacht. Die Zeit nach der Geburt sind für junge Gehirne eine gigantische Herausforderung. Eine Vielzahl von Eindrücke müssen sekundenschnell aufgenommen, verarbeitet und weitergeleitet werden. Der winzige Körper muss sich selbst regulieren, Nahrung aufnehmen, verarbeiten und adäquat ausscheiden. Wach und Aufmerksam muss die neue Welt erkundet und bei Müdigkeit in den Schlaf gefunden werden. Kontinuierlich müssen Organe, Knochen, Muskeln und Gewebe wachsen. In der Regel ist das Gehirn so konzipiert diese Herausforderungen bewältigen zu können. Wenn nicht, kann das Gehirn allerdings unter Dauerstress geraten. Gelingt es die Ursache für den kindlichen Stress zu finden und auszuschalten normalisiert sich die Situation in der Regel sehr schnell. Ist es nicht möglich das Stresslevel zu senken, kann sich das z.B. durch anhaltende Unruhe- und Schreiphasen bemerkbar machen. Für viele Eltern ist das eine absolut belastende Situation. In manchen Fällen kann der Säugling unter einem fehlreguliertem Gehirn leiden, der mit den Reizen der Außen- und/oder Innenwelt seines Körpers nicht zurecht kommt. Mit Hilfe von Neurofeedback kann auf sanfte und medikamentenfreie Weise dem Gehirn geholfen werden mit seinen Aufgaben zurecht zu kommen.
Das Feedback während der Behandlung basiert auf musikalische und/oder taktile Rückmeldung. Eltern bzw. Bezugspersonen sind essentiell für die Therapie, da sie das Kind am Besten kennen und Reaktionen auf das Neurofeedback intuitiv erkennen.
Die Therapie findet selbstverständlich in der gewohnten Umgebung bei Ihnen statt.
Verhalten
Das Verhalten von Kindern und Jugendlichen steht im ständigen Wandel und kann phasenweise eine echte Herausforderung für Eltern und Geschwisterkinder werden. Extreme Verhaltensweisen sind allerdings in manchen Fällen nicht mehr durch normale Entwicklungsschritte zu erklären. Permanentes oppositionelles Verhalten, Konzentrationsprobleme, (Auto)aggressionen, Ängste, Isolation, mangelndes Selbstwertgefühl etc. sind besorgniserregend und können in manchen Fällen u.a. auch an einem fehlreguliertem Gehirn liegen. Bspw. wird Wut nicht adäquat vom vorderen Bereich im Gehirn gehemmt. Das Kind weiß im nachhinein, dass es nicht hätte ausrasten sollen - doch konnte es den Wutanfall dennoch nicht "rechtzeitig" stoppen.
Neurofeedback kann in diesen Fällen beruhigend auf das Gehirn wirken. Die dadurch entstehende Balance im Kopf geben den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit mit sich selbst und ihren Emotionen besser zurecht zu kommen. Das Verhalten kann sich dadurch stabilisieren und den Weg für das weitere Leben ebnen.
Gewalt, Trauma, Fluchterfahrung
Kinder und Jugendliche, die traumatisches erfahren mussten, sei es durch körperliche oder seelische Gewalt, leiden oft noch Jahre nach dem Ereignis an den Folgen (PTBS) und haben nicht selten Schwierigkeiten in der Schule oder mit Gleichaltrigen. Auch Heranwachsende mit Fluchterfahrung, die um ihr Leben fürchten und unvorstellbares Leid ertragen mussten, kämpfen danach mit schweren psychischen und physischen Folgen. Dies wiederum wirkt sich negativ auf dessen erfolgreiche Integration in unsere Gesellschaft aus.
Durch solche Geschehnisse kann das Gehirn in einem Zustand der Hypervigilanz und Übererregbarkeit gelangen. Betroffene fühlen sich von ihren Erinnerungen oft "getrieben" und können Erlebtes nur schwer verarbeiten. Ruhe- und Entspannungszustände sind selten oder gar nicht zu erlangen. Begleiterscheinungen wie Schlafprobleme, Depressionen, Suchtprobleme, Angst- und Panikattacken, Kopfschmerzen etc. beeinträchtigen die Teilnahme am täglichen Leben massiv. Den Weg zurück in einen normalen Alltag finden nur wenige. Nicht selten werden einstige Opfer zu neuen Tätern.
Mit Hilfe von Neurofeedback kann gezielt das Ruhe-Netzwerk angesprochen werden. Das sind die Nervenzell-Verbände, die aktiv sind wenn die Person zur Ruhe kommt, sich entspannt und "nichts tut". Nachhaltig und ohne Nebenwirkungen kann der Zustand der Übererregung verlassen werden. Das Gehirn wird "flexibler" und nimmt vermehrt unterschiedliche Zustände ein, die es aktuell braucht. Die betroffenen Personen sind nicht weiterhin ihren Erinnerungen und Emotionen hilflos ausgeliefert sondern machen positive Erfahrungen mit ihrem seelischen Innenleben. Neurofeedback bietet zudem Techniken an mit dessen Hilfe Traumen und belastende Erinnerungen Schritt für Schritt bearbeitet werden können. Diese Behandlungsmethode bietet sich besonders in Kombination mit Psychotherapie an.
Genetische Symdrome
Genetische Syndrome aller Art können zu einer Vielzahl von körperlichen und seelischen Begleiterscheinungen führen, die sich in Art und Intensität stark unterscheiden. Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten:
- Schlafprobleme
- Unruhe/Nervosität
- Trägheit
- Dauermüdigkeit
- Konzentrationsmangel
- Angst/Panik/Wut
- Tics
- Tinnitus
- zu hoher Muskeltonus
- zu niedriger Muskeltonus
- Krämpfe
- Zittern
- Sprach- und Sprechprobleme
- Magenbeschwerden
- Entwicklungsverzögerungen
- mangelndes Denkvermögen (Lesen, Schreiben, Rechnen)
- mangelnde Körperkontrolle
- mangelnde Gedächtnisleistung
- Migräne
- Stereotypien
- etc.
Da Neurofeedback Einfluss auf unsere höchste Steuerzentrale - dem Gehirn - nimmt, ist es möglich auf eine Reihe von Symptomen positiv einzuwirken. Sprechen Sie mich gerne darauf an!
Autismus
Neurofeedback hat sich im Bereich der Behandlung von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung fest etabliert. Durch die Neurofeedback-Therapie werden verhältnismäßig schnell positive Ergebnisse im Bereich Sprache und Sozialkompetenz, den Kernsymptomatiken, erzielt. Es wird angenommen, dass bei autistischen Menschen eine starke Übererregung des Gehirns und eine erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen vorherrscht auf die die Betroffenen keinen Einfluss nehmen können. Das ILF (infa-low-frequency) Neurofeedback scheint vor allem auf diese grundlegenden Regulierungsmechanismen des Gehirns Einfluss zu nehmen. Es muss allerdings mit einem längeren Behandlungsblock mit ca. 40 Therapieeinheiten gerechnet werden (7).
Psychisch bedingte Erkrankungen
Psychische Krankheitsbilder werden schulmedizinisch oft vorwiegend mit Medikamenten behandelt. Bei Schizophrenie bspw. liegt sehr wahrscheinlich eine gestörte Verschaltung wichtiger Netzwerke im Gehirn zugrunde. Neurofeedback nimmt nachweislich Einfluss auf die Netzwerkaktivität (7). Die Behandlung mit Neurofeedback kann ergänzend eine große Entlastung bringen.
Unser Gehirn lernt ständig und schnell
Psychischen und physischen Erkrankungen sowie einer Reihe von Verhaltensmustern liegt vermutlich eine Fehlregulierung des Gehirns zu Grunde.
Über den selbst regulierenden Mechanismus des Neurofeedbacks verlässt das Gehirn die bisherigen Kommunikationsmuster und versucht
neue, effektivere Wege zu gehen.
Quellen:
(1) Wiedermann, M.; Segler, K. (2017):Neurofeedback, Kösel-Verlag
(2) Hertzberg, C. (2020):Kinderärztliche Praxis; Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin; 91, Nr. 6; Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, Kirchheim
(3) Dobrushina et. al. (2020): Modulation of Intrinsic Brain Connectivity by Implicit Electroencephalographic Neurofeedback, Frontiers in human neuroscience
(4) Kirk, H. (2020):Restoring the Brain; 2nd Edition, Taylor & Francis
(5) Brigo F, Igwe SC, Del Felice A. (2016): Melatonin as add-on treatment for epilepsy (Review); Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 8. Art. No.: CD006967
(6) Mackert, J. (2020): Neurofeedback bei AD(H)S -mit ILF Neurofeedback die Aufmerksamkeit verbessern, neue AKZENTE, Heft Nr. 115 des ADHS Deutschland e.V.
(7) Haus, K.-M. et. al. (2016): Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback, Springer-Verlag