Erwachsene
Das Gehirn von Erwachsenen greift auf Unmengen von Erfahrungen und Erlebnissen aus der Vergangenheit zurück. Es arbeitet seit unserer Geburt rund um die Uhr um das eigene Überleben zu sichern. Eine Hochleistungsmaschine die ihres Gleichen sucht. Durch angeborene, erworbenen Erkrankungen oder Unfällen kann die Arbeit des Gehirns jedoch beeinträchtigt sein. Inwieweit Neurofeedback bei der Regeneration von Gehirnleistung helfen kann, erfahren Sie auf dieser Seite.
Demenz
Mit Demenz wird ein Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit verstanden. Bei dem Begriff Demenz handelt sich um ein Syndrom dem unterschiedliche Erkrankungen zugrunde liegen. Vorrangig sind Menschen im höheren Lebensalter betroffen (3).
Menschen die an einer Demenz erkranken können sehr unterschiedliche Symptome zeigen. Von Konzentrationsmangel, Schwierigkeiten sich Namen, Geburtstage, Telefonnummern und Termine zu merken bis hin zu starken emotionalen Schwankungen wie Angst und Depression. Oft sind Betroffene auf externe Hilfe angewiesen und leiden sehr unter den Verlust ihrer Fähigkeiten.
Neurofeedback kann bei Demenz ein wirkungsvoller Therapiebaustein sein. Mit Hilfe des Neurofeedbacks können körperliche Prozesse gefördert und stabilisiert werden, die sich positiv auf die Diagnose auswirken.
Beispielsweise können Gedächtnisleistungen, exekutive Funktionen (wie z.B. Urteilsvermögen, Handlungsplanung und die Fähigkeit Probleme zu lösen) sowie emotionale Befindlichkeit stabilisiert und verbessert werden. Solche Veränderungen werden von Betroffenen und ihren Familien als erleichternd wahrgenommen.
Fallbeispiele
Ein ehemals brillanter 85-jährigen Mann, bei dem drei Jahre zuvor Alzheimer diagnostiziert wurde, vergaß Daten wie Adressen, Telefonnummern, den aktuellen Tag oder das aktuelle Datum, galt als aggressiv und depressiv. Mit Hilfe von Neurofeedback gewann er einen bemerkenswerten Teil seiner Souveränität zurück und zeigte ein sozialeres Verhalten als zuvor (1).
Eine weitere aktuelle Studie aus 2020 mit 20 Probanden zeigte ebenfalls, dass mit Neurofeedback effektive Ergebnisse bei der Behandlung von Demenz erzielt werden können. Bei der Pilotstudie erhielten die Teilnehmer 10 Wochen lang 20 Sitzungen Neurofeedback. Kognitive Defizite gingen nachweislich zurück (2).
Die Ergebnisse dieser Studien sollen Mut machen. Sie geben Anlass zur Hoffnung, dass Neurofeedback als nicht-invasive und nicht-pharmakologische Methode einen nicht unbedeutenden Anteil im Kampf gegen Demenzkrankheiten leisten kann
AD(H)S
Auch Erwachsene können unter einer AD(H)S Erkrankung leiden. Die Wirksamkeit von Neurofeedback bei Kindern wurde bereits mit mehreren Studien belegt. Auch bei Erwachsenen zeigt sich eine Steigerung der Aufmerksamkeitsleistung und eine Reduktion von subjektiv empfunden Symptomen.
(Dieser Block befindet sich noch im Aufbau.)
Trauma, Gewalt, Fluchterfahrung
Kinder und Jugendliche, die traumatisches erfahren mussten, sei es durch körperliche oder seelische Gewalt, leiden oft noch Jahre nach dem Ereignis an den Folgen (PTBS) und haben nicht selten Schwierigkeiten in der Schule oder mit Gleichaltrigen. Auch Heranwachsende mit Fluchterfahrung, die um ihr Leben fürchten und unvorstellbares Leid ertragen mussten, kämpfen danach mit schweren psychischen und physischen Folgen. Dies wiederum wirkt sich negativ auf dessen erfolgreiche Integration in unsere Gesellschaft aus.
Durch solche Geschehnisse kann das Gehirn in einem Zustand der Hypervigilanz und Übererregbarkeit gelangen. Betroffene fühlen sich von ihren Erinnerungen oft "getrieben" und können Erlebtes nur schwer verarbeiten. Ruhe- und Entspannungszustände sind selten oder gar nicht zu erlangen. Begleiterscheinungen wie Schlafprobleme, Depressionen, Suchtprobleme, Angst- und Panikattacken, Kopfschmerzen etc. beeinträchtigen die Teilnahme am täglichen Leben massiv. Den Weg zurück in einen normalen Alltag finden nur wenige. Nicht selten werden einstige Opfer zu neuen Tätern.
Mit Hilfe von Neurofeedback kann gezielt das Ruhe-Netzwerk angesprochen werden. Das sind die Nervenzell-Verbände, die aktiv sind wenn die Person zur Ruhe kommt, sich entspannt und "nichts tut". Nachhaltig und ohne Nebenwirkungen kann der Zustand der Übererregung verlassen werden. Das Gehirn wird "flexibler" und nimmt vermehrt unterschiedliche Zustände ein, die es aktuell braucht. Die betroffenen Personen sind nicht weiterhin ihren Erinnerungen und Emotionen hilflos ausgeliefert sondern machen positive Erfahrungen mit ihrem seelischen Innenleben. Neurofeedback bietet zudem Techniken an mit dessen Hilfe Traumen und belastende Erinnerungen Schritt für Schritt bearbeitet werden können. Diese Behandlungsmethode bietet sich besonders in Kombination mit Psychotherapie an.
chronischer Schmerz/Migräne
Chronische Schmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Biologisch gesehen ist Schmerz ein Stressor für das Gehirn. Migräne ist ein Beispiel für chronische Schmerzen. Mehrere Studien konnten den positiven Einfluss von Neurofeedback auf Migräne belegen.
(Dieser Block befindet sich noch im Aufbau.)
Epilepsie
Seit 1960 gibt es Nachweise über die Wirksamkeit von Neurofeedback bei Epilepsie (4). Mit der Zeit haben sich verschiedene Vorgehensweisen in der Behandlung von Epilepsie mit entwickelt. Die von mir genutzte Methode nennt sich ILF (infra low frequency) Neurofeedback oder Othmer-Methode.
Neurofeedback kann bei Epilepsie ein wirkungsvoller Therapiebaustein sein. Da mit Hilfe des Neurofeedbacks körperliche Prozesse gefördert und stabilisiert werden, die sich positiv auf die Diagnose auswirken. Beispielsweise kann die Schlafqualität deutlich erhöht werden. Stresssymptome, innere Unruhe, Kopfschmerzen und Ängste können abnehmen. Aber auch notwendige Diäten können sinnvoll unterstützt werden. Im besten Fall lassen die Anfälle nach oder hören ganz auf. Dies kann aber leider nicht von vornherein garantiert werden. Die Neurofeedback-Therapie konzentriert sich zunächst darauf die Stabilität beider Gehirnhälften wiederherzustellen. Je nach Art und Lokalisation der Krampfanfälle können im Anschluss weitere Elektrodenpositionierungen am Kopf gewählt werden. Da Neurofeedback direkt auf die Kommunikation von Nerven im Kopf wirkt, ist bei Epileptiker ein besonders behutsames und austariertes Vorgehen essentiell. Wenn Sie sich für Neurofeedback interessieren ist mir eine klare Absprache mit Ihnen und dem behandeln Arzt oder Ärztin besonders wichtig. In Anbetracht, dass nur 30% aller Epileptiker durch Medikamente anfallsfrei bleiben, steht Neurofeedback als sinnvolle Alternative zur Verfügung.
Palliativversorgung
Menschen, die sich im letzten Lebensabschnitt befinden benötigen besonders viel Zuneigung, Begleitung und Unterstützung. Unabhängig vom Alter plagen diesen Personen Ängste, Schlafprobleme, Traurigkeit, Depressionen, Hilflosigkeit, Wut, Schmerzen, uvm.
Neurofeedback bietet die Möglichkeit mit angenehmen Feedbacks diese Symptome zu lindern. Betroffenen erhalten durch die Art der Therapie eine Ablenkungsmöglichkeit. Ich stehe Ihnen und dem Betroffenen als zusätzliche Stütze in dieser schweren Zeit mit einem offenen Ohr und Raum für Gespräche zur Seite.
Angst/Panik
(Dieser Block befindet sich noch im Aufbau.)
Aggression
(Dieser Block befindet sich noch im Aufbau.)
Sucht
(Dieser Block befindet sich noch im Aufbau.)
Unser Gehirn lernt ständig und schnell
Psychischen und physischen Erkrankungen sowie einer Reihe von Verhaltensmustern liegt vermutlich eine Fehlregulierung des Gehirns zu Grunde.
Über den selbst regulierenden Mechanismus des Neurofeedbacks verlässt das Gehirn die bisherigen Kommunikationsmuster und versucht
neue, effektivere Wege zu gehen.
Quellen
(1) aus https://www.akademie-neurofeedback.de: Neurofeedback For Dementia Improves Executive Functioning and Memory In A Small Pilot Study (engl.) The Behavioral Medicine Report - 5778
(2) Marlats et. al. (2020): SMR/Theta Neurofeedback Training Improves Cognitive Performance and EEG Activity in Elderly With Mild Cognitive Impairment: A Pilot Study, Frontier in Aging Neuroscience, 12: 147
(3) aus https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/demenz/hintergrund?gclid=Cj0KCQiA2uH-BRCCARIsAEeef3nehUBBx5U3v_4-DW5pz8rA_YzwxmAjSHAax0BSW7f_UQgd04gnrvwaAl4AEALw_wcB
(4) Kirk, H. (2020):Restoring the Brain; 2nd Edition, Taylor & Francis